15.10.2019 – Tischtennis macht nicht nur Spaß, sondern ist auch noch gut für die Gesundheit. Das wissen die rund 60 Teilnehmer der Parkinson-WM, die am vergangenen Wochenende in den USA stattgefunden hat. Mit am Start waren auch fünf deutsche Spieler, die bei der ersten Auflage dieser speziellen Weltmeisterschaften glänzend abschnitten. Holger Teppe vom TuS 1885 Helsen kürte sich nicht nur zum Einzel-, sondern auch zum Doppelweltmeister an der Seite von Thorsten Boomhuis.
Bei der Parkinson-WM in Pleasantville, New York ging es nicht nur um Titel und Preise. Mit diesem neuen Turnier wollen die Organisatoren und die ITTF darauf aufmerksam machen, dass Tischtennis selbst auf solch schwere, unheilbare Krankheiten wie Parkinson einen positiven Einfluss haben kann. Das Thema erhielt in den vergangenen Monaten vor allem durch den kroatischen, selbst an Parkinson erkrankten Musiker Nenad Bach Aufmerksamkeit, dessen Bemühungen nun in der ersten Tischtennis-Parkinson-WM am vergangenen Wochenende gipfelten.
Während das Teilnehmerfeld im Einzel je nach Beeinträchtigungsgrad in drei Wettkampfklassen aufgeteilt wurde, begann das Turnier mit dem Doppelwettbewerb in nur einer Klasse. Hier sicherte sich die deutsche Delegation, die mit Thorsten Boomhuis, Holger Teppe, Andreas Arndt, Harry Wissler und Jens Greve fünf Spieler bei der WM stellte, direkt den ersten Titel. Thorsten Boomhuis und Holger Teppe, die sonst für den SV Vorwärts Nordhorn und TuS 1885 Helsen in der ersten Kreis- bzw. Bezirksklasse spielen, zeigten bis zum Finale eine tadellose Leistung und zogen mit einer weißen Weste, also ohne Satzverlust, ins Endspiel ein. Hier hatten sie mit den US-Amerikanern Navin Kumar/Ilya Rozenblat ein wenig mehr zu tun, siegten aber auch hier am Ende mit 2:1. „Ich glaube nicht, dass ich jemals vor einem Finale so ruhig war“, sagte der neue Doppelweltmeister Boomhuis, der auch hinter der Webseite pingpongparkinson.desteht, im ITTF-Interview. „Holger war da, ich konnte sehr kontrolliert spielen.“
Und dies war nicht der einzige Erfolg, den die beiden feiern durften. Im Einzel wurden die Doppelpartner voneinander getrennt, weil Boomhuis in der zweiten Wettkampfklasse und Teppe gemeinsam mit Arndt und Wissler in der dritten, also der Klasse der am meisten beeinträchtigten Spieler, starten sollte. Jens Greve war der einzige Deutsche, der in der ersten Klasse antrat. Alle fünf deutschen Starter qualifizierten sich für das Hauptfeld, das Halbfinale – und damit die Medaillenränge – erreichten neben Boomhuis und Teppe aber nur Harry Wissler in der Wettkampfklasse drei. Während für den Spieler des TTC Ilbenstadt 1976 im Halbfinale Schluss war, zogen die Doppelweltmeister jeweils ins Endspiel ein. Hier unterlag Boomhuis dem US-Amerikaner Ilya Rozenblat, der im Doppel noch gegen ihn verloren hatte, deutlich mit 0:2. Holger Teppe sicherte sich dagegen ohne Satzverlust seine zweite Goldmedaille gegen den Portugiesen Damasio Caeiro. „Es war ein hartes Match gegen Damasio, er hat sein Spiel während der Partie oft verändert – es war wirklich kompliziert“, erzählte Teppe nach seinem Sieg. Mit zwei Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille bei der ersten WM-Ausgabe kann das deutsche Team mit sich sehr zufrieden sein.
Weitere Infos über die Parkinson-WM finden Sie auf der ITTF-Webseite!