Tai-Chi ist eine Abkürzung von Tai-Chi Chuan und wird auch chinesisches Schattenboxen genannt. Es handelt sich um eine im Kaiserreich China entwickelte Kampfkunst, aus welcher sich über hunderte von Jahren eine meditative Form der Bewegungstherapie entwickelt hat, die dem Erhalt von Gesundheit und Wohlbefinden dienen soll. 2003 wurde in Deutschland der DDQT – Dachverband für Qigong und Taijiquan – gegründet. In vielen Fällen übernehmen Krankenkassen Kosten von Therapiestunden, wenn die Kursleiter eine anerkannte Ausbildung durchlaufen haben.
In einzelnen kleinen – sogenannten Pilotstudien – fand man erste Hinweise für eine Besserung bestimmter Symptome von Parkinson-Patienten, insbesondere bezüglich Gleichgewicht und Fallneigung. Bestätigt wurden diese Ergebnisse in einer größeren Studie mit knapp 200 Patienten. Die Patienten trainierten über 6 Monate zweimal pro Woche je 60 Minuten. Nach diesem Training zeigte sich eine Verbesserung der posturalen Stabilität (Haltungs- und Stellreflexe) und die Patienten stürzten seltener.
Verbesserungen fanden sich außerdem in den Bereichen „maximale Auslenkung“ (=Distanz, über welche sich eine Person in eine gegebene Richtung lehnen kann, ohne das Gleichgewicht zu verlieren), Bewegungspräzision (verbesserte Strategie, Schwankungen des Körperschwerpunkts auszugleichen), Schrittlänge und Gleichgewicht. Die Verbesserungen waren noch 3 Monaten nach Abschluss des Trainings nachweisbar.
In einer Meta-Analyse wurden die Ergebnisse von 9 Tai-Chi Studien bei Parkinson ausgewertet, mit identischem Ergebnis. Fazit: Tai-Chi ist insbesondere Patienten mit Gleichgewichtsstörungen und Fallneigung zu empfehlen.
Quelle: https://gesundheitskompass-mittelhessen.de/698-physiotherapie-fur-parkinson-teil-iv/