Wie 6 Junkies die Parkinson-Forschung voran brachten
Dem Mann ging es offensichtlich nicht gut. George Carillo war erst 42 Jahre alt, als er im Juli 1982 ins Santa Clara Valley Medical Center im kalifornischen San José eingeliefert wurde. Dennoch sah er aus, als leide er schon seit Jahren an Parkinson – eine Krankheit, die kaum je Menschen unter 50 trifft: Er konnte sich nicht bewegen und nicht sprechen, er sabberte und sein Körper war verkrümmt und versteift.
Mühevoll kritzelte Carillo mit seinen steifen Fingern Antworten auf die Fragen der Ärzte. Es zeigte sich, dass der Heroinabhängige diese dramatischen Symptome schlagartig entwickelt hatte, nachdem er sich zusammen mit seiner Freundin Juanita Lopez einen neuen Stoff in die Venen gejagt hatte: ein synthetisches Heroin. «Ich weiss nicht, was mit mir passiert», kritzelte Carillo. «Ich weiß nur, dass ich nicht normal funktionieren kann. Ich kann mich nicht richtig bewegen. Ich weiss, was ich tun will. Es kommt einfach nicht richtig heraus.»
Synthetische Droge
Der Chef-Neurologe der Klinik, J. William Langston, war alarmiert und fasziniert zugleich. Er ließ Carillos Freundin suchen und einliefern; auch die erst 30-Jährige war nahezu komplett versteift. Langston gelang es, weitere vier Fälle aufzuspüren – Connie Sainz und Tobey Govea sowie die Brüder David und Bill Silvey.
Sie alle hatten dieselbe synthetische Droge konsumiert, die unter Dealern und Junkies als «Super Demerol» (das Schmerzmittel Demerol ist ein synthetisches Opioid) bekannt war. Zusammen mit Carillo und Lopez waren sie nun die «Frozen Addicts». Sie sollten unfreiwillig Medizingeschichte schreiben.
Den ganzen Artikel von Daniel Huber finden Sie hier: https://www.watson.ch/Wissen/Gesundheit/656592035-«The-Frozen-Addicts»–Wie-6-Junkies-die-Parkinson-Forschung-voran-brachten