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Die Mikrobiom-Darm-Hirn-Achse…

Tan, Ai Huey http://orcid.org/0000-0002-2979-3839

Lim, Shen Yang 

Lang, Anthony E.

Die Mikrobiom-Darm-Hirn-Achse bei der Parkinson-Krankheit – von der Grundlagenforschung zur
Klinik.

Kurzer Überblick

Der Nachweis einer engen bidirektionalen Verbindung zwischen Gehirn und Darm hat zu einem Paradigmenwechsel in der Neurologie geführt, insbesondere bei der Parkinson-Krankheit (PD), bei der gastrointestinale Funktionsstörungen ein herausragendes Merkmal sind. In den letzten zehn Jahren haben zahlreiche hochwertige präklinische und klinische Veröffentlichungen die hochkomplexe Beziehung zwischen Darm und Gehirn bei Morbus Parkinson beleuchtet und damit Potenzial für die Entwicklung neuer Biomarker und Therapeutika geschaffen. Mit dem Aufkommen der Hochdurchsatz-Sequenzierung ist die Rolle des Darmmikrobioms besonders hervorgehoben worden. Wir geben hier einen kritischen Überblick über die Literatur zur Mikrobiom-Darm-Hirn-Achse bei Morbus Parkinson und stellen Perspektiven vor, die für die klinische Praxis von Nutzen sind. Wir beginnen mit einem Überblick über die Darm-Hirn-Achse bei Morbus Parkinson, einschließlich der potenziellen Rolle und der Wechselbeziehungen zwischen dem Vagusnerv, α-Synuclein im Darmnervensystem, einer veränderten Darmpermeabilität und Entzündung sowie den Darmmikroben und ihren Stoffwechselaktivitäten. In den folgenden Abschnitten werden die vorgeschlagenen Rollen darmbezogener Faktoren bei der Entstehung und dem Fortschreiten der Erkrankung, bei der Reaktion auf die Behandlung von Parkinson und als therapeutische Ziele zusammengefasst. Abschließend fassen wir die aktuellen Wissenslücken und Herausforderungen zusammen und geben einen Ausblick auf künftige Entwicklungen in diesem Bereich.

Wichtige Punkte

Es häufen sich die Hinweise darauf, dass die Darm-Hirn-Achse eine wichtige Rolle beim Risiko und Fortschreiten der Parkinson-Krankheit (PD) spielt.

Zu den wichtigsten Ereignissen gehören: "ungesunde" Veränderungen der Struktur und/oder Funktion des Darmmikrobioms, Entzündungen und Hyperpermeabilität des Darms sowie die Aussaat und Ausbreitung von α-Synuclein im enterischen Nervensystem. Das Altern hat einen Einfluss auf all diese Ereignisse.

Die Untersuchung der Zusammensetzung und Aktivität von Darmbakterien wurde durch die "Omics"-Technologien erheblich erleichtert; künftige Fortschritte erfordern eine stärkere Zusammenarbeit, um große Längsschnittdatensätze zu erhalten und harmonisierte Forschungsprotokolle zu entwickeln.

Verschiedene Darmerkrankungen (einschließlich Infektionen, Dysbiose, Entzündungen und Dysmotilität), Eingriffe in den Darm und Ernährungsfaktoren werden mit der Entstehung und dem Fortschreiten von Parkinson in Verbindung gebracht und beeinflussen nachweislich das Ansprechen auf Parkinson-Medikamente.

Um die beobachteten Zusammenhänge auf molekularer, zellulärer und Systemebene zu verstehen, sind mechanistische Studien mit höherer Auflösung erforderlich, die die Umsetzung der Mikrobiom-Wissenschaft in neue diagnostische, prognostische und therapeutische Ansätze unterstützen werden.

Darmbezogene Faktoren bieten zahlreiche potenzielle Ziele für die Entwicklung von Biomarkern und Interventionsstrategien, die in gut konzipierten Studien erforscht werden sollten; mikrobiomorientierte Therapeutika zur Behandlung von Parkinson-Manifestationen sind bereits im Entstehen.

Quelle: https://www.nature.com/nrneurol/