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Ambulante Lösungen für das Wohnen im Alter

Das Bielefelder Modell

Ziel des Modells ist es, kostengünstige ambulante Lösungen für das Wohnen im Alter zu ermöglichen, damit Menschen auch bei zunehmender Hilfs- und Pflegebedürftigkeit möglichst lange in der eigenen Wohnung wohnen können. Gleichzeitig rücken auch jüngere Menschen mit Behinderungen und ein inklusives Wohnen mehr und mehr in den Fokus.

Projektinhalte

Mit der Zunahme des Anteils älterer und hochbetagter Menschen nimmt auch die Zahl der pflegebedürftigen Menschen zu und somit der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum und quartiersbezogenen, niederschwelligen Versorgungsangeboten. Auch immer mehr jüngere Menschen mit Behinderungen wünschen sich eine eigene Wohnung, in der sie selbstbestimmt leben können und nach Bedarf Unterstützungsleistungen in Anspruch nehmen können.

Die Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH (BGW) hat daher gemeinsam mit einem sozialen Dienstleister und unter Mitwirkung der Stadt Bielefeld das „Bielefelder Modell“ entwickelt. Es handelt sich um einen quartiersbezogenen Ansatz, welcher eine Versorgungssicherheit ohne Betreuungspauschale gewährleistet.

Die Objekte werden barrierefrei errichtet, in bestehenden Wohnquartieren mit einer guten infrastrukturellen Anbindung. In den Objekten ist ein sozialer Dienstleister mit einem Servicestützpunkt (Büro eines ambulanten Pflegedienstes) rund um die Uhr vertreten. Die Bewohner schließen mit der BGW reguläre Mietverträge. Sowohl die Bewohner des Hauses als auch aus der Nachbarschaft haben die Möglichkeit, Dienstleistungen des Servicestützpunktes in Anspruch zu nehmen. Sie erbringen keine Grundpauschale, sondern vergüten die Hilfs- oder Pflegeleistungen nach Inanspruchnahme. Dem sozialen Dienstleister wird ein Vorschlagsrecht für vier bis sechs Wohnungen im Objekt eingeräumt, so dass er sich einen ersten Kundenstamm vor Ort aufbauen kann.

Hinzu kommen Gemeinschaftsräume für soziale Angebote wie Mittagstische, Nachbarschaftscafés u. ä. in den Objekten.

In Nordrhein-Westfalen werden die Servicestützpunkte rechtlich als Filialen einer Hauptbetreuungsstelle behandelt. Es besteht daher keine Anforderung an eine Mindestausstattung an Personal. Dies ermöglicht einen wirtschaftlichen Betrieb.

Aktivitäten und Ergebnisse

  • Das Modell wurde durch die BGW mit unterschiedlichen Kooperationspartnern mittlerweile in 14 Projekten in Bielefeld umgesetzt und auch andernorts übertragen
  • 2005 erhielt der Ansatz den „Innovationspreis für Wohnen und personenbezogene Dienstleistung“ des Landes NRW
  • 2006 wurde das Bielefelder Modell als einziges Wohnprojekt in die Landesinitiative „Gesundes Land NRW“ aufgenommen
  • Deutscher Bauherrenpreis 2008 für die BGW: Beispielhafte Wohnanlagen für Wohnen mit Versorgungssicherheit

Besonderheiten

Die Besonderheit liegt darin, dass durch die Integration von quartiersbezogenen Pflegekernen (sogenannte Servicestützpunkte) eine 24-stündige Versorgungssicherheit (Tag- und Nacht-Präsenz von Personal vor Ort) kostenlos zur Verfügung gestellt werden kann.

Finanzierung

  • Zum Teil öffentliche Baudarlehen für die Immobilie
  • Keine Förderung des Betriebs

Beteiligte

  • Projektträgerin: Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH (BGW)
  • Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Bielefeld (AWO) e. V.
  • Hauspflegeverein e. V.
  • Alt und Jung Süd-West e. V.
  • Alt und Jung Nord-Ost e. V.
  • DRK Bielefeld Soziale Dienste gGmbH

Laufzeit

Seit 1996

Ansprechpartner

Oliver Klingelberg
Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH (BGW)
Carlmeyerstraße 1
33613 Bielefeld
Telefon: 0521 / 88 09 01
E-Mail: bgw@bgw-bielefeld.de
Internetseite: BGW Bielefeld

André Holtkotte
Alt und Jung Süd-West e.V.
Buddestraße 9
33602 Bielefeld
Telefon: 0521 / 557 669 0
Internetseite: Altundjung

Quelle: https://www.demografie-portal.de/SharedDocs/Handeln/DE/GutePraxis/Bielefelder_Modell.html

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